Die Gesundheitsstation
Mit Fördermitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) haben wir zusammen mit dem einheimischen Verein CODEVIA im Jahr 2015 eine Gesundheitsstation mit Solaranlage für die Strom- und Brunnen für die Trinkwasserversorgung organisiert und gebaut. Das Projektvolumen von 90.000 Euro hätte ohne staatlichen Beitrag von d&f nicht aufgebracht werden können.
Das Dorf Ademegola liegt ca. 250 km südöstlich der Hauptstadt Yaounde und etwa 80 km von der nächsten asphaltierten Straße entfernt.
Aus diesem Grund existiert bisher vor Ort so gut wie keine Gesundheitsversorgung. Die Versorgung mit Wasser war mühsam und von schlechterer Qualität.
Die Gesundheitsstation besteht aus einem ebenerdigen Gebäudekomplex von 300 qm bebauter Fläche und ist ausgestattet mit allen erforderlichen sanitären Einrichtungen, die sämtlich mit einem fließenden Wasser versorgt werden. Die Station umfasst Krankenzimmer für die stationäre Aufnahme von Patienten, einen OP-Saal / Kreisssaal, ein Büro, ein Sprechzimmer für den Arzt, einen zahnärztlichen Behandlungsraum, einen Warteraum, einen Laborraum, einen Lagerraum für die Verwahrung von Medikamenten, einen großen Versammlungsraum für Informationsveranstaltungen und Impfaktionen und eine Küche.
Der ausführende Projektträger in Kamerun ist der aus zahlreichen jetzigen und ehemaligen, inzwischen in der Hauptstadt lebenden Dorfbewohnern, bestehenden Verein CODEVIA, ein erstaunlicher Zusammenschluss äußerst motivierter und tatkräftiger Menschen, der sich schon seit 2001 für die Verbesserung der allgemeinen Lebensumstände in der Region einsetzt.
Zusätzlich zur Gesundheitsstation wurde ein Trinkwasser-Brunnen gegraben, dessen Wasser aus 23 Metern Tiefe mit einer solarstrombetriebenen Pumpe im Wasserturm erhöht wird, aus dem sowohl die Station als auch die Dorfbewohner in eigenen Zapfstellen mit Wasser versorgt werden.
COVID 19
Im Jahr 2020 hatte leider auch Kamerun mit den Auswirkungen von Covid 19 zu kämpfen. Deshalb musste auch die große Gesundheitsaktion in der Zeit von Mitte August bis Anfang Oktober abgesagt werden, bei der alljährlich auch Ärzte aus der Hauptstadt Yaounde kommen, um ehrenamtlich die medizinische Versorgung zu fördern. Auch wir konnten kein Zahnärzteteam nach Ademegola schicken.
Bisher konnte d&f zwei Pfleger finanzieren. Pfleger in Kamerun sind höher qualifiziert und dürfen weitreichendere Behandlungen durchführen als Pfleger in Deutschland.
Auch um das Medikamentenlager wieder aufzufüllen, stellt dentists & friends jedes Jahr ca. € 3.000 zur Verfügung.
Die Brunnenanlage musste 2019 repariert werden. Die Instandsetzungskosten einschließlich einer dafür erforderlichen Aufrüstung der Solarstromversorgung konnten von d&f übernommen werden. Alle Arbeiten werden durch die Regenzeit unterbrochen, weil das Dorf dann wegen unpassierbarer Pisten mitunter von der Außenwelt unterbrochen ist.
Leider fehlen immer noch weitere diagnostische Geräte, PCs für die Verwaltung und eine gute OP-Einrichtung.
Die Einrichtung arbeitete seit 2015 unter der formellen Aufsicht des Bezirkskrankenhauses in Nguelemendouka, weil die Anforderungen für die staatliche Genehmigung eines Krankenhauses an die medizinische und labortechnische Ausrüstung durch die Umstrukturierung des Gesundheitswesens, immer umfassender wurden.
Nun endlich Anfang 2023 hat unsere Gesundheitsstation die offizielle staatliche Genehmigung erhalten. Damit hatten wir kaum noch gerechnet und sind sehr froh und erleichtert.
Dank sehr großzügiger Spenden unseres ersten Vorsitzenden konnte unsere Gesundheitsstation in 2023 umfangreich unterstützt werden:
Ein neues (gebrauchtes) geländegängiges Fahrzeug wurde angeschafft. Der alte Toyota wird jetzt nur noch in der näheren Umgebung benutzt.
Ein Teil der Gesundheitsstation wurde so umgebaut, dass jetzt eine eigene Op-Abteilung zur Verfügung steht.
Es konnte eine Grundausrüstung für den OP-Raum angeschafft werden. Weitere Ausrüstung wird benötigt.
Bei der jährlichen Gesundheitskampagne, zu der auch Ärzte anreisen, werden viele nötige Hernienoperationen durchgeführt.
Die zahnärztliche Behandlungseinheit wird bisher nur bei den Kampagnen genutzt oder, wenn d&f ein Team schickt. Langfristig soll ein Zahnpfleger (dieser darf weitgehende Zahnbehandlungen durchführen) fest angestellt werden. Zur Zeit finanziert d&f die Ausbildung eines Studenten, der sich dafür verpflichtet, mehrere Jahre in der Gesundheitsstation als Zahnpfleger zu arbeiten. Der Bedarf ist riesig.
Angestrebt wird, dass ein festes Team, bestehend aus Krankenschwester, Zahnpfleger, Apotheker, Instandhaltungspersonal, Sekretärin und einem Arzt fest angestellt wird.
Das bedeutet monatliche Kosten von ca 1100.- €.
Wir bemühen uns weiter um Sponsoren.